Eine Riesen-Erfahrung

Am Samstag ging die 29. Auflage der Weltmeisterschaft der Amateurinnen im Golf de Saint-Nom-La-Bretèche in ihr Finale. Der internationale Golfverband (IGF), der 147 Länder der Welt repräsentiert, zeichnete für die Durchführung der rundum gelungenen Veranstaltung verantwortlich. Das Team von Schweden gewann am Ende die Espirito Santo Trophy nach einem wahren Krimi erst im Tiebreak gegen die stark aufspielenden US-Amerikanerinnen. 58 Jahre nach der Premiere der Espirito Santo Trophy war in Frankreich nun erstmals auch ein Damen-Team des Golfverband Liechtenstein am Abschlag. Mit viel positiver Erfahrung und dem 56. Rang gaben Lisa Sele, Anna Eggenberger und Playing Captain Christine Tinner-Rampone auf dem Ryder Cup-Platz Le Golf National und dem altehrwürdigen Golf de Saint-Nom-La-Bretèche vor den Toren Paris ihr WM-Debüt.

Der Spielmodus der 29. Weltmeisterschaft der Amateurinnen war klar definiert: das höchste der drei Einzelergebnisse fiel am Ende eines jeden Tages als Streichresultat aus der Wertung. Für das finale Ranking zählten also auf jeder der vier Runden die zwei besseren Scores des jeweiligen Trios. Das Finale der 29. Espirito Santo Trophy, die wie schon bei der Event-Premiere 1964 wieder in Frankreich zur Austragung kam, hätte nicht spannender ausfallen können. Die Schwedinnen und US-Amerikanerinnen lagen nach vier gespielten Runden bei jeweils 13-unter-Par gleichauf und so musste am Ende das bessere Streichresultat der beiden Teams die Entscheidung bringen. Die 73 von Louise Rydqvist aus Schweden (1-über-Par) war gerade Mal einen Schlag besser als die 74 von Rachel Kuehn (USA), was Schweden die Goldmedaille bescherte, während sich Team USA mit Silber zufrieden geben musste. Es war dies das erste Mal in der Geschichte der World Amateur Team Championship, dass ein Streichresultat über den Sieg entschied. Aber auch danach ging es weiter eng zur Sache. Nur mit einem einzigen Schlag Rückstand auf die Schwedinnen und Amerikanerinnen teilten sich Deutschland und Japan Rang 3 und durften beide die Bronzemedaille in Empfang nehmen. Das Schweizer Team platzierte sich auf dem geteilten 13. Rang, während Österreich auf Rang 36 landete.

Für das Trio vom Golfverband Liechtenstein, der erstmal in der Geschichte der Weltmeisterschaft ein Team stellte, war es in der Gesamtheit ein tolles Erlebnis. Auch wenn das Endergebnis mit Platz 56 nicht ganz den Erwartungen entsprach, so zogen Anna Eggenberger, Lisa Sele und Team-Captain Christine Tinner-Rampone dennoch ein positives Resümée. „Wir haben bis zum Schluss gekämpft und sind zufrieden“, so Eggenberger. „Es ist aber eine WM und da ist schon ein anderes Level Golf. Es hat aber definitiv Spass gemacht, dabei zu sein.“ Auch Lisa Sele schlug in eine ähnliche Kerbe: „Ich würde sofort wieder teilnehmen, falls wir die Möglichkeit dazu hätten – frei nach dem Motto dabei sein ist alles. Es hat aber klar aufgezeigt, wo das Niveau auf Weltspitze im Golf liegt.“ Und Tinner-Rampone fasste es treffend zusammen: „Es war ein Riesen-Erlebnis, aber auch sehr anstrengend insgesamt sechs Runden hintereinander Golf zu spielen“, so die Team-Kapitänin. „Vom Ergebnis her haben wir uns mehr erhofft, aber wie hat in der Schlussrede die Mexikanerin Claudia Garduño vom IGF Women’s Chair so schön gesagt: Alle teilnehmenden Länder an der WM können sich als Sieger fühlen und haben Golfgeschichte geschrieben.“

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