EM-Premiere für Isabel Laulhé in Slowenien

Die liechtensteinische Nationalspielerin Isabel Laulhé trat erstmals im erlesenen Feld der 90 besten Amateurgolferinnen Europas bei der European Ladies Amateur Championship an. Zwar mit verpasstem Cut, aber jeder Menge gewonnener Erfahrung im Gepäck verliess das 15-jährige Talent den CUBO Golf Club vor den Toren der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Den Europameister-Titel holte sich im Stechen die Deutsche Paula Schulz-Hanssen. 

Eines der absoluten Highlights im Turnierkalender der Amateurgolferinnen sind jedes Jahr die offiziellen Europameisterschaften. Die European Ladies Amateur Championship, wie das Turnier offiziell heisst, wurde in diesem Jahr im CUBO Golf Club im slowenischen Smlednik ausgetragen. Coronabedingt wurde vor den Toren der Hauptstadt Ljubljana das Teilnehmerfeld auf 90 Spielerinnen reduziert. Umso erfreulicher die Tatsache, dass sich die 15-jährige liechtensteinische Nationalspielerin Isabel Laulhé erstmals für diese Meisterschaft qualifizieren konnte. 

Isabel bereitete sich wie immer akribisch auf den hochkarätigen Event vor. „Ich bin drei Tage vor Turnierbeginn, am 27. September angereist und habe tags darauf eine Trainingsrunde absolviert“, so Isabel. „Am 29. September spielte ich dann nur auf den Löchern, die ich besonders schwierig empfand. Danach habe ich trainiert, um in ordentlicher Verfassung zu sein und mich ein wenig für den Turnierbeginn geschont.“

Der Platz im CUBO Golf Club präsentierte sich in sehr guter Verfassung, war jedoch für Damenverhältnisse ziemlich lang. „9 Löcher wurden von den weissen Abschlägen, 2 von den gelben und 7 von den blauen Tees gespielt“, erklärte Isabel. „Der Platz schien aber nicht wahnsinnig kompliziert. Es lauerten keine grossen Gefahren, insofern ging es vor allem darum Birdies zu erzielen.“

Dies könne laut Isabel Laulhé entweder mit einem guten Putterspiel oder langen Drives geschafft werden. „Ich arbeite gerade hart daran mehr Länge zu bekommen, aber in diesem Turnier schlagen die älteren Spielerinnen doch um einiges weiter als ich, insofern war klar, dass ich sehr stark von meinem kurzen Spiel abhängig sein werde.“

Die liechtensteinisch-argentinische Doppelstaatsbürgerin, die für den GVL spielt, startete eigentlich gut in das Turnier, musste jedoch auf den Löchern 9 und 10 (beides Par 3’s ) jeweils ein Doppelbogey hinnehmen. Nach der 74 (+3) zum Auftakt liess Isabel Laulhé drei Birdies in Runde 2 folgen, die jedoch mit einem Quadruple-Bogey auf Loch 18 fatal endete. 

„Ich traf auf meinem letzten Loch eine falsche Entscheidung und machte dann auch noch drei richtig schlechte Annäherungen“, reflektierte Isabel. „Der Fehler waren aber gar nicht so sehr die Schläge selbst, sondern die Angst im Kopf vor einem Fehlschlag im Schwung. Kurz gesagt: das Ergebnis war nicht gut!“

Auch in Runde 3 blieb der Putter ziemlich kalt und so musste Isabel Laulhé nach Runden von 74, 76 und 74 Schlägen bei einem Gesamtscore von 11-über-Par leider vor der Finalrunde die Koffer packen. Für die 15-jährige Nachwuchsspielerin war das Turnier aber dennoch eine positive Erfahrung, von der sie für die Zukunft viel lernen kann.

„Diese Turniere helfen mir dabei, mich mit anderen Spielerinnen zu vergleichen“, resümierte Isabel. „Es gilt die Resultate zu analysieren und zu sehen, was die Anderen gut und schlecht machen und wo ich mich noch verbessern muss.“  Wie erwähnt spielt dabei die Schlaglänge eine bedeutende Rolle für Isabel Laulhé. „Um länger zu werden, investiere ich die Hälfte der Zeit in meine Fitness und die andere Hälfte in die Verbesserung der Technik.“

Weitere Erkenntnisse der European Ladies Amateur Championship sind laut Isabel, dass es in diesen Turnieren einfach keinen Platz für Fehler gibt, wenn man nicht genügend Birdies macht.

„Ich denke, das macht teilweise noch den Unterschied aus“, so Isabel. „Positiv ist aber, dass ich sehe, dass ich mich bei dieser Art von Wettbewerben mit vielen erfahreneren Spielerinnen sehr wohl fühle. Was ich am Golf am meisten mag, ist der Wettbewerb. Bei diesen Turnieren, bei denen die Anzahl der guten Spielerinnen hoch ist, lerne ich viel und finde Dinge, an denen ich arbeiten kann. Ich habe festgestellt, dass, wenn die Ergebnisse negativ sind, ich immer noch mehr Dinge finde, die ich verbessern kann.“

Den Sieg in Slowenien trug die Deutsche Paula Schulz-Hanssen davon, die damit den bislang grössten Erfolg ihrer noch jungen Amateurkarriere feiern konnte. Die 17-jährige Tochter von GC St. Leon-Rot-Geschäftsführer Eicko Schulz-Hanssen bezwang in einem dramatischen 3-Loch-Playoff die Französin Chloé Salort und darf ab sofort den Titel „Europameisterin“ führen.

Die Österreicherin Emma Spitz, die drei Tage lang das Geschehen im CUBO Golf Club dominierte, fiel im Finale, das von einer Regenunterbrechung gekennzeichnet war, mit einer 1-über-Par-Runde noch auf den geteilten vierten Platz zurück. Beste Schweizerin im Feld wurde Caroline Sturdza, die im Endklassement auf dem geteilten achten Platz landete.

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